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Einige namhafte deutsche Unternehmen hätten erste Schritte unternommen, um menschenwürdige Arbeitsbedingungen bei ihren chinesischen Lieferanten umzusetzen, erklärte Christa Nickels, Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages und Schirmfrau der Aktion. „Die Sicherung besserer Arbeitsbedingungen in der Spielwarenindustrie ist auch im Interesse der Stabilität Chinas“, so Nickels. „Die rasante wirtschaftliche Entwicklung Chinas muss auch eine entsprechende soziale Entwicklung nach sich ziehen.“
Magdalena Bogner, Präsidentin der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kdf), zog ein positives Fazit der „Aktion fair spielt“. Nach jahrelanger Kritik an den unzulänglichen Arbeitsbedingungen chinesischer Zulieferer sei Bewegung in die Branche gekommen. „Im letzten Jahr haben sich 12 Spielwarenhersteller verbindlich verpflichtet, bis Juni 2004 mindestens zwei ihrer wichtigsten Lieferanten überprüfen zu lassen. 16 weitere Unternehmen haben sich inzwischen der Initiative angeschlossen. Dennoch gibt es weiterhin Handlungsbedarf.“ Notwendig sei vor allem die Kennzeichnung der fair produzierten Waren mit einem Sozialsiegel forderte Patrick von Braunmühl vom Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände: „Die Bereitschaft zu einer sozialen Kaufentscheidung hängt vor allem von verlässlichen Informationen über die Produktionsbedingungen ab. Die Verbraucher müssen auf einen Blick erkennen können, ob das Spielzeug „fair“ produziert wurde. Nur so kann die Einhaltung der Sozialstandards zum Wettbewerbsfaktor werden“, so von Braunmühl. | ||
Firmenübersicht zum Stand der Umsetzung Kodex des Weltverbandes der Spielzeugindustrie (ICTI)
Aktion »fair spielt« Niedrigstlöhne, extrem lange Arbeitszeiten und fehlender Arbeitsschutz prägen nach wie vor den Alltag vieler ArbeiterInnen in der chinesischen Spielzeugproduktion. Noch immer werden ihnen grundlegende Rechte vorenthalten, wie das Recht auf freie Wahl einer Arbeitnehmervertretung. Bisher hat sich daran nichts geändert – auch wenn Bewegung in die Branche gekommen ist. Auf Anfrage der Aktion »fair spielt« haben sich deutsche Spielzeughersteller bereit erklärt, den Verhaltenskodex ihres Weltverbandes ICTI einzuhalten und die Arbeitsbedingungen bei ihren Lieferanten in China überprüfen zu lassen. In einer „unwiderruflichen Verpflichtung“ gegenüber dem Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie hatten sie zugesichert, ihre jeweils „beiden wichtigsten Lieferanten bis zum 30.6.2004 nach dem ICTI Standard … auditieren“ zu lassen. Damit diese Ansätze nachhaltig Wirkung zeigen und sich die Situation in den chinesischen Spielzeugfabriken spürbar verbessert, sind nach Auffassung der Aktion »fair spielt« weitere Schritte nötig:
„Und schließlich“, betont Dr. Jürgen Bergmann vom Nürnberger Bündnis Fair Toys, „können die Firmen einen wichtigen Beitrag zur Schaffung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen leisten, indem sie den Termin- und Kostendruck auf ihre Lieferanten verringern.“
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