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Die ersten Adventswochenenden haben beim Einzelhandel Hoffnungen auf ein positives Weihnachtsgeschäft geweckt, die große Konsumwende dürfte jedoch auch in diesem Jahr ausbleiben. So orientiert sich das Gros der Deutschen bei den geplanten Weihnachtseinkäufen an den Ausgaben des Vorjahres: Wie schon 2003 will jeder Zweite (49 Prozent) in etwa genauso viel Geld ausgeben wie zum letzten Weihnachtsfest. Nur 5 Prozent nehmen sich von vornherein vor, mehr Geld an den Kassen zu lassen. Ähnlich wie vor einem Jahr planen dagegen 40 Prozent, unter dem Strich sogar weniger auszugeben als im letzten Dezember. Den Rotstift setzen vor allem die unteren Einkommensschichten an. Jeder zweite Konsument (50 Prozent), dem im Monat weniger als 1.500 Euro zur Verfügung stehen, will dieses Jahr bei den Weihnachtseinkäufen den Gürtel enger schnallen. Von denen, deren Haushaltseinkommen mindestens doppelt so hoch ist, wollen sich dagegen nur 30 Prozent einschränken, fast jeder Zehnte von ihnen (8 Prozent) plant stattdessen, für die diesjährigen Weihnachtseinkäufe tiefer in die Geldbörse zu greifen. Weihnachtsbudget endet bei den meisten bei 250 Euro Das für die Weihnachtseinkäufe eingeplante Budget endet für die Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) spätestens bei 250 Euro: Jeder Vierte (25 Prozent) will weniger als 100 Euro ausgeben, 32 Prozent erwarten Ausgaben zwischen 100 und 250 Euro. Ausgaben von mehr als 250 Euro fasst nur noch jeder Dritte ins Auge. 23 Prozent taxieren dabei ihre geplanten Geschenkeinkäufe auf 250 bis 500 Euro. Einkäufe von über 500 Euro stellen 11 Prozent in Aussicht. Wer mehr Geld hat, gibt auch mehr aus. In Haushalten mit einem monatlichen Netto-Einkommen von mindestens 3.000 Euro wollen sich nur 38 Prozent auf Weihnachtseinkäufe im Umfang von bis zu 250 Euro beschränken. Dagegen ist bei drei Viertel (76 Prozent) der Gering-Verdiener bei 250 Euro bereits die Ausgabengrenze erreicht. Geschenke: Jeder Fünfte hat noch keine Idee / Kleidung und Spielzeug besonders gefragt Knapp drei Wochen vor Weihnachten haben die meisten Deutschen mehr oder weniger klare Kaufvorstellungen. Nur 20 Prozent - am häufigsten Männer (27 Prozent), junge Konsumenten (41 Prozent) sowie Menschen mit begrenztem Einkaufsbudget (28 Prozent) - wissen noch nicht, wofür sie bei den anstehenden Weihnachtseinkäufen ihr Geld ausgeben werden. Wer dagegen bereits konkrete Geschenkideen hat, setzt am ehesten auf Bekleidung (31 Prozent). In der Häufigkeit der Nennungen folgen auf den weiteren Plätzen Spielzeug (22 Prozent), Bücher sowie Geld und Gutscheine (jeweils 12 Prozent). Jeweils 7 Prozent denken bei den Geschenken darüber hinaus über den Einkauf von Unterhaltungselektronik bzw. Kosmetikprodukten nach. Kleidung erweist sich als Favorit in fast allen Bevölkerungsgruppen. Bei den besser Gebildeten sind allerdings Bücher die weihnachtlichen Einkaufsrenner, bei den jüngeren Konsumenten Kosmetikprodukte. Seit dem letzten Weihnachtsfest haben sich die Einkaufsplanungen der deutschen Konsumenten nicht grundlegend geändert. Vor allem Bekleidung - schon 2003 der Favorit der Deutschen - hat allerdings an Gewicht gewonnen (31 Prozent, i.V. 27 Prozent). Dagegen scheinen sich Befürchtungen des Buchhandels zu bestätigen, aufgrund fehlender Bestseller weniger zu verkaufen. So wird der Kauf von Büchern (12 Prozent) deutlich seltener in Betracht gezogen als im letzten Jahr (17 Prozent). Aber auch der Kauf von Lebensmitteln, CDs und DVDs sowie der Erwerb von Haushaltsgeräten werden mit jeweils 4 Prozent weniger häufig genannt als noch 2003 mit jeweils 7 Prozent. Hintergrundinformationen Für die repräsentative Untersuchung hat TNS Infratest am 23. und 24. November 2004 1.000 deutschsprachige Bürger ab 14 Jahren befragt. Die Befragung wurde als computergestützte Telefonerhebung (CATI) angelegt. Die Auswahl der Zielpersonen erfolgte als repräsentative Zufallsauswahl. Bei der Auswahl der Zielhaushalte kam das random-digit-dialing-Verfahren, bei der Auswahl der Zielpersonen im Haushalt der so genannte Schwedenschlüssel zur Anwendung. Dies ermöglicht eine Verallgemeinerung der ermittelten Befunde auf die Gesamtheit der Bevölkerung ab 14 Jahren bei einer Fehlermarge von plus / minus 1,4 bis 3,1 Prozentpunkten. Wo möglich, wurde zu Vergleichszwecken auf frühere Infratest -Erhebungen zurückgegriffen. |