In einem angespannten Gesamtmarkt, der Zuwächse derzeit nur in einzelnen Produktbereichen kennt, haben die spanischen Spielwarenhersteller 2003 ihre starke Position in Deutschland erneut bestätigen können. Im Jahr zuvor hatten die Verkäufe, die die Produzenten aus Spanien mit dem hiesigen Spielwarenhandel tätigten, in der Exportstatistik mit einem Plus von 43 Prozent auf rund 35 Millionen Euro den deutlichsten Sprung nach vorne getan. Im Jahr 2003 ist es den Unternehmen, die traditionell in der Region um Alicante (44 Prozent) und Valencia (29 Prozent) fertigen, gelungen, dieses Volumen hier zu Lande auf ca. 35,7 Millionen Euro leicht anzuheben. Die damit erreichte Stabilisierung ihres Deutschland-Geschäftes erhält mit Blick auf die gegenwärtige Entwicklung am deutschen Spielwarenmarkt eine ganz besondere Qualität. In der Exportstatistik hält Deutschland mit klarem Vorsprung vor Italien den fünften Rang. Neben dem Nachbarland Portugal, das seine Spitzenposition um 2,2 Prozent anheben konnte, ist Deutschland für die spanischen Spielwarenproduzenten übrigens der einzige Markt, der für 2003 mit einem positiven Exportwachstum aufwarten kann.
Insgesamt verkauften die spanischen Hersteller 2003 im Ausland Waren im Wert von rund 429 Millionen Euro unter dem Logo "Toys from Spain". Sie lagen damit zwar um 12,7 Prozent unter dem Exportvolumen des "Rekordjahres" 2002, jedoch noch über den Zahlen des Jahres 2001 (425 Millionen Euro). Neben den gesamtwirtschaftlich angespannten Rahmenbedingungen in nahezu allen Staaten der Europäischen Union – hier werden rund 73 Prozent des Auslandsumsatzes getätigt – belasten vor allem auch ungünstige Währungsrelationen die Exportbemühungen der spanischen Spielwarenproduzenten. Hinzu kommt, dass auch "Toys from Spain" zunehmend unter den Angriffen von Produktpiraten aus Billiglohnländern zu leiden haben. Man schätzt im Verband der Spielwarenhersteller, dass durch die über die Grenzen Spaniens hinweg grassierende Produktpiraterie den Mitgliedern etwa 10 bis 15 Prozent ihres möglichen Umsatzes verloren gehen.
2003 verkauften die etwa 210 spanischen Spiele- und Spielwarenproduzenten – die vorwiegend klein- und mittelständisch strukturierten Betriebe beschäftigen rund 5.400 Mitarbeiter – Produkte im Wert von 1,02 Milliarden Euro und konnten damit die Zahlen (1,03 Milliarden Euro) des vorangegangenen Jahres weitgehend stabilisieren. Mit diesem Volumen nimmt die spanische Spielwarenindustrie in der Hitliste der führenden europäischen "Spielwarenproduzenten" den sechsten Platz ein. Diese Liste wird übrigens von Deutschland vor Italien und Frankreich angeführt.
Gute Produktideen für ein vielfältiges Programm Was die spanische Spielwarenproduktion auszeichnet und was bei der Spielwarenmesse in Nürnberg eindrucksvoll von etwa 90 Ausstellern dokumentiert wird, ist eine beeindruckende Sortimentsvielfalt sowie hohe Material- und Verarbeitungsqualität. Das Angebot reicht von Baby- und Kleinkinderspielzeug über Puppen und Bastelspielzeug bis hin zu realitätsnahem Rollenspielzeug sowie unterschiedlichen Sport- und Freiluftspielen. Auf den Exportmärkten rollen allen voran vor allem großformatige Schiebe- und Rutschfahrzeuge, sportliche Dreiräder und robuste Tretfahrzeuge sowie detailgetreue Miniaturen. Von großer Tradition und entsprechend gut auch in den deutschen Spielwarenregalen vertreten sind Puppen und jede Menge an Zubehör, ohne das stolze Puppenmütter nicht auskommen.
Kinder haben Anspruch auf Sicherheit
In enger Zusammenarbeit mit Toy Industries of Europe (TIE) und dem International Council of Toy Industries (ICTI) bemühen sich die spanischen Spielwarenhersteller permanent, die Messlatte für Qualität, Design und Sicherheit für Spiele und Spielzeug auf ein international einheitlich hohes Level anzuheben. Die spanischen Produzenten sind überzeugt, auf diesem Weg den "billigen" Imitaten wirkungsvoll den "Import-Riegel" vorschieben zu können. Dies im Interesse "fair" produzierender Unternehmen, aber vor allem im Interesse der Kinder, die ein Recht auf Spielzeug haben, das nach modernsten Sicherheits- und Qualitätsrichtlinien gefertigt wird. In Nürnberg wollen die spanischen Aussteller einmal mehr deutlich machen, dass die damit verbundenen Forderungen kein Lippenbekenntnis sind. Sie wissen damit vor allem auch den verantwortungsbewussten deutschen Spielwarenhandel auf ihrer Seite. Für Messebesucher, die sich umfassend über die Präsenz der spanischen Spielwarenindustrie in Nürnberg informieren möchten, hat die Handelsabteilung des Spanischen Generalkonsulats im Servicebereich der Halle 10 einen Info-Stand eingerichtet. |