"Toys from Spain" bei der Spielwarenmesse in Nürnberg

Dezember 2005

 

Spielzeug aus Spanien überzeugt mit viel Qualität

  • Die spanischen Spielwarenhersteller kontern dem Wettbewerb mit traditionellen Werten
  • Eine feste Größe in den Orderbüchern des deutschen Spielwarenhandels

Die spanischen Spielwarenhersteller dokumentieren bei der Spielwarenmesse in Nürnberg viel Optimismus und ungebrochenes Engagement für einen Markt, der für die europäischen Produzenten mehr und mehr unter Druck aus "Far East" gerät. Die knapp 100 Aussteller aus Spanien, die in den Messehallen einen beeindruckenden Querschnitt ihrer Leistungen zeigen, stützen ihre Zuversicht auf die traditionellen Werte ihres Metiers, die sie zu einem stabilen Branchenpartner überall dort gemacht haben, wo "Toys from Spain" den Markt mitgestalten.

Flexible Strukturen für Qualität auf vielen Ebenen
Die spanische Spielwarenfertigung wird geprägt von kleinen und mittleren Unternehmen, die zusammen in Spitzenzeiten bis zu 6.000 Mitarbeiter beschäftigen. In den etwas mehr als 200 Betrieben sind in der Mehrzahl zwischen 10 und 15 Mitarbeiter tätig – und dies stabil und ohne große Fluktuation seit Jahren. Auch wenn die Produktion selbstverständlich längst zu einem hohen Maße modernsten Bedingungen entspricht, lebt die Spielzeugfertigung vom langjährigen Erfahrungsschatz der Spezialisten, die in dynamisch geführten Unternehmen ihre Flexibiltät ausspielen. Spielwaren haben in Spanien und insbesondere in den Regionen um Alicante – im "Valle del Juguete", dem "Tal des Spiels" werden 44 Prozent aller Spielwaren aus Spanien produziert – , in Valencia (29 Prozent) und Katalonien (15 Prozent) eine lange Tradition. Ihre flexible Strukturen erlauben den Spielwarenherstellern aus Spanien, ihre Messlatte an "Toys from Spain" besonders hoch anzulegen. Dies gilt für die hohe Qualität des Materials ebenso, wie für dessen Verarbeitung. Voran stellt man jedoch Ideen und Design, die sich beide von pädagogischen Ansätzen und Überlegungen leiten lassen. Forderungen, die alljährlich in zahlreichen Spielotheken und Kindergärten vom spanischen technischen Spielwareninstitut (AIJU) überprüft werden. Die Meinung der Kinder, deren Umgang mit "ihrem" Spielzeug und die Beobachtungen erfahrener Pädagogen sind wichtige Orientierungshilfen für die Hersteller und finden sich in deren Programmen wieder.

Internationale Märkte im Fokus
In der Rangliste der europäischen Spielwarenfertigung halten die spanischen Produzenten mit einem auch in schwierigen Märkten stabil gebliebenen Volumen von rund 1 Milliarde Euro den sechsten Platz. Konstant auf hohem Niveau entwickelt sich auch der Exportanteil, der mit derzeit knapp 40 Prozent noch Potenzial nach oben hat, wie eine Sprecherin des Spanischen Außenhandelsinstituts ICEX betont. Die spanischen Unternehmen der Spielwarenbranche haben schon lange den internationalen Wettbewerb angenommen. Sie tun dies auch aus einer gewissen Position der Stärke heraus: Sie verfügen über ein umfassendes Fertigungs-Know-how, sind dank dynamischer Logistikkonzepte für "just in time"-Lieferungen gut und können auf fundierte Wertschöpfungsstufen zurückgreifen. Ihre Nähe zu maßgeblichen Zulieferbetrieben wie etwa der Textil- oder Autoin- dustrie ermöglicht den schnellen Zugriff auf Ressourcen, die den eigenen Sortimenten zu Gute kommen. Dieser Standortvorteil erlaubt letztlich aber auch eine Preispolitik und Lieferkonditionen, mit denen die Hersteller mit qualitätsorientierten "Toys from Spain" auf inter- nationalen Märkten wettbewerbsfähig sind. Dass sie diese vorrangig im Auge haben zeigt sich auch darin, dass einige Unternehmen, wie etwa Famosa, Injusa oder Coloma, im Ausland bereits mit eigenen Vertriebsgesellschaften vertreten sind.

Querschnitt durch ein vielfältiges Angebot
Das Angebot der spanischen Spielwarenindustrie ist ebenso vielfältig und bunt wie der gesamte Markt und deckt nahezu alle Segmente ab. In der Exportstatistik liefern sich Puppen samt liebenswertem Zubehör und Fahrzeuge jedweder Ausführung ein friedliches Kopf-an-Kopf-Rennen und überraschen immer wieder mit neuen Ideen. So zeigt etwa Nines Artesanals d'Onil in Nürnberg eine kleine interaktive Puppe, die auf menschliche Ansprache reagiert. Bekannte Marken, die hier zu Lande mit Fahr-, Drei- und sonstigen Rädern durchs Kinderzimmer und über Spielplätze rollen, sind etwa Colomar y Pastor oder Feber. Ebenfalls ganz vorne in den Exportmärkten und den Regalen des Handels sind Plüschfiguren, für deren Qualität u.a. Marken wie Famosa, Artesania Latina oder Arte Model stehen. Die beeindruckende Sortimentsvielfalt, mit der die spanischen Hersteller im Ausland erfolgreich zu punkten verstehen, zeigt sich auch in multifunktionalen Rollenspiel-Stationen – etwa von Molto – oder in lustig-luftigen Party- und Festartikeln z. B. von Balloons CP. Allein dieser Querschnitt macht deutlich, wie sehr sich "Toys from Spain" als Dach-Logo für eine Industrie versteht, die die gesamte Palette des Spielwarenmarktes bedient.

Deutschland spielt mit "Toys from Spain"
Unter den rund 100 spanischen Spielwarenproduzenten in Nürnberg treten unter diesem Logo erstmals auch neun spanische Hersteller an einem Gemeinschaftsstand in Halle 4 auf. Einen "Wegweiser" zu allen anderen Ausstellern finden Messebesucher am Infostand des Spanischen Außenhandelsinstituts ICEX im Servicebereich der Halle 10.9 Mitte. Auch dort macht "Toys from Spain" die besondere Stellung der spanischen Hersteller für den hiesigen Markt deutlich: In Deutschland konnten die spanischen Spielwarenproduzenten 2004 in einem hart umkämpften Umfeld ihren Umsatz des Vorjahres auf etwa 35 Mio. Euro stabilisieren. Der Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres unterstützt optimistische Prognosen: Die Zahlen des ersten Halbjahres lagen um ca. 28 Prozent über denen der Vergleichsmonate des Jahres 2004.