- Spielwarenmesse gibt Fachhandel die Vorlage für gute Geschäfte
- Spielwaren-Einzelhandel geht optimistisch ins Fußball-Jahr 2006
Klassische Spielwaren in 2005 rückläufig – Games melden Zuwachs
Entgegen erster Hoffnungen blieb das Jahr 2005 in der Umsatzentwicklung hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück. Nach Einschätzung des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) entwickelte sich im vergangenen Jahr der Umsatz der klassischen Spielwaren-Branche über alle Vertriebswege um 3 % rückläufig. So konnte das Weihnachtsgeschäft die zum Teil deutlichen Rückgänge der Vormonate nicht kompensieren. So rechnet der BVS bei klassischen Spielwaren für das Jahr 2005 mit einem Umsatz von 2,27 Milliarden Euro (2004: 2,34 Mrd. Euro zu Endverbraucherpreisen). Rechnet man den anhaltend dynamisch wachsenden Games-Bereich hinzu, schneidet die Spiel- und Freizeit-Branche unterm Strich insgesamt stabil ab (3,2 Mrd. Euro wie 2004).
Willy Fischel, BVS-Geschäftsführer, sieht anlässlich der Internationalen Spielwarenmesse vom 2. bis 7. Februar in Nürnberg gute Chancen für die Branche in 2006: „Innovation treibt auch in der Spielwarenbranche den Absatz voran. Moderne und preiswerte Elektronik macht es möglich, dass die Kinder von heute nicht nur mit ihrem Spielzeug sprechen, sondern von ihm auch Antworten bekommen.“ Dabei wird vor allem der Erfolg von elektronischem Lernspielzeug immer offensichtlicher. Fischel: „Dies bestätigt sich, wenn man sieht, wie heute Kinder anschaulich per elektronischem Buch den Klang von Instrumenten lernen oder per Videospiel das Einmaleins. An der Spielwarenbranche kann es jedenfalls nicht liegen, wenn Deutschland beim nächsten PISA-Test nicht besser abschneidet.“
Die Marke macht’s Angesichts der angespannten Gewinnsituation im Spielwaren-Einzelhandel gilt es für jeden Spielwaren-Händler mehr denn je, auf Rendite zu setzen. Fischel: „Es gibt keine Blaupause für das optimale Sortiment. Heute regiert im Handel der Deckungs-beitrag. Das geht nicht ohne Markenartikel. Hier haben aber nur die Lieferanten die Nase vorn, die glaubwürdige Vertriebs- und Marketingkonzepte fahren.“ So setzt der Handel auf Kernsortimente, Exklusivartikel und verstärkt auf Eigenmarken. Auch 2006 steht ganz im Zeichen der Kostenoptimierung. Dazu zählt die Bündelung des Einkaufs genauso wie der Lagerabbau zur Liquiditätsverbesserung. Dies zeigte auch das Einkaufsverhalten des Spielwarenhandels, der auf der Messe sehr gezielt seine Aufträge vergab.
Spielwaren zum Anbeißen? Das Spielwarensortiment kennt keine Grenzen. Dies gilt auch für attraktive Zusatzsortimente. Hierzu gab die Internationale Spielwarenmesse 2006 dem Fachhandel wichtige Impulse: So zum Beispiel mit der Präsentation von Süßwaren im Candy Camp in Halle 4 und von Büchern erneut in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse in Halle 11.0. Alles, was das klassische Spielzeug-Sortiment erfolgreich abrundet, muss vom Spielwaren-Einzelhandel eine Chance bekommen. Warum sollte der Spielwaren-Händler zum Ballerina-Kostüm nicht gleich noch den passenden Lolli anbieten oder zum Piratenschiff das passende Brausepulver? Den Kunden interessieren Sortimentsgrenzen nicht. Er kauft Ideen und Spaß, Hauptsache das eine passt zum anderen! Das „Überraschungsei“ ist das beste Beispiel für eine gelungene Produktkombination.
Spielwaren- und Freizeit-Branche rechnet 2006 mit runden Umsätzen durch die WM Wer bisher noch an Umsatzzuwächsen durch die Fußball-WM zweifelte, ließ sich angesichts des Messe-Sonderbereichs mit für den Spielwarenhandel relevanten offiziellen Lizenzprodukten der FIFA WM 2006™ eines Besseren belehren. Spätestens auf dieser Messe hat der letzte Fußballmuffel gelernt, dass sich auch bei Spiel- und Freizeitartikeln in diesem Jahr alles um die schönste Nebensache der Welt dreht. Ob WM-Monopoly, Fußball-Puzzles oder Kicker-Figuren – der Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt. Die Spielwarenmesse und die Berichterstattung zu ihr sind deshalb der ideale Rahmen, um dem Kunden Appetit zu machen. Die Spielwaren- und Freizeit-Branche rechnet 2006 mit Umsatzzuwächsen in Millionenhöhe. |