Spielwaren-Markt Schweiz: Zahlen, Fakten und Trends

Spielwaren Verband Schweiz - April 2005

 

Markt und Umfeld
Im letzten Jahr gaben die Schweizer laut dem Marktforschungsinstitut IHA/GFK rund drei Prozent weniger für traditionelle Spielwaren aus. Dies deckt sich mit den Schätzungen des Eurotoys-Konsumentenpanels für den deutschen Markt, der sich analog zum Schweizer Markt entwickelt. Nach wie vor positive Fortschritte zeigt der Markt für Computer- und Videospiele, so dass der Gesamtumsatz für Spielwaren in der Schweiz gehalten werden konnte.

Der Gesamtmarkt teilt sich in CHF 370 Millionen für traditionelle und CHF 230 Millionen für Computer- und Videospiele. Deutlich später als in den letzten Jahren setzte 2005 das Weihnachtsgeschäft ein. Daraus kann man einen Trend zum Lastminute-Einkauf ableiten. Industrie und Handel haben über Jahre den Konsumenten mit Lastminute-Angeboten dazu animiert und stimuliert.

Unglaublich aber wahr: Die Spielwaren-Branche senkt die Preise in der Hochsaison! Besonders der Fachhandel wird durch diese Strategie nachhaltig geschädigt.

Marktteilnehmer
Detailhandel
Warenhäuser und Grossverteiler erwirtschaften rund 60 Prozent des Umsatzes. Knapp 20 Prozent generiert der Fachhandel und den Rest «alle anderen». Der Fachhandel stabilisierte sich, innovative Händler konnten sogar die Umsätze steigern.

Zielgruppen-Konzepte für Baby, Kind und Familie sowie Spezialisierungen sind die Zukunftstrends für den Fachhandel. Das viel diskutierte Konzept «KidsTown» von Franz Carl Weber in Zürich muss sich dieses Jahr bestätigen.

Industrie
Die zehn grössten Spielwaren-Konzerne erreichen in etwa 60 Prozent Anteil am Gesamtmarkt; in etwa gleich viel wie letztes Jahr Die Spielwaren-Industrie in der Schweiz verliert dieses Jahr mit Lego, Willisau, den grössten Arbeitgeber.

Produkte und Trends
Produkte
Die wichtigsten Produkte-Kategorien bei traditionellen Spielwaren in der Schweiz sind: Kleinkind- und Vorschul-Spielzeug mit 17 Prozent, Puppen und Plüsch mit ebenfalls 17 Prozent, Spiele und Puzzle mit 15 Prozent sowie Konstruktions-Spielwaren mit 14 Prozent Marktanteilen.

Entwicklung
Anlässlich der Spielwarenmesse in Nürnberg präsentierte die Spielwaren-Industrie Neuheiten und Trends für das laufende Jahr. Zu sehen waren nur wenige Innovationen, dafür viel Qualität und Tradition.

Im Bereich Technik etablieren sich «Ready-to-play»-Produkte, Elektro-Helikopter gehören zu den Rennern. Pisa macht auch vor der Spielwarenindustrie nicht Halt. Bestseller sind Produkte zur Unterstützung und Förderung sowie zum Forschen, Entdecken, Experimentieren, Wissen vermitteln und abfragen. Nach den Rittern werden nun Piraten die Bubenherzen erobern, während die Mädchen den Prinzessinnen treu bleiben. Zudem werden kleine Hexen immer beliebter. Erfolgreiche Spiele für Erwachsene enthalten immer öfter DVDs; teils als Spielelement, teils als Spielanleitung.

Trends und Lizenzen
Deutschland wird Weltmeister! Auf alle Fälle in der Vermarktung von «König Fussball». Praktisch jeder deutsche Hersteller präsentiert auf die WM hin passende und unpassende Produkte. Die Fussball-Sammelbilder sind aber mit Garantie die Stars im WM-Geschäft. Man rechnet in der Schweiz mit 20 Millionen verkauften Tütchen.

Bei den Lizenzen feiert Pokémon sein 10-jähriges Jubiläum. Das Lizenzthema gehört auch 2006 zu den erfolgreichsten Tendenzen. Starke TV-Lizenzen wie «Drachenjäger», «Thomas, die kleine Lokomotive», «Super- und Spiderman» sorgen für zusätzliche Umsatzimpulse.

Hochwertige Qualtitätsprodukte sind im Aufwind und belegen den Megatrend: «Geiz ist over, man gönnt sich was!»

Ausblick
Es gibt viele Wege aus dem Billigsumpf. Die Konsumenten sind begeisterungsfähig. Die Chancen sind intakt, die Möglichkeiten stehen für jeden innovativen Handelspartner offen.

Der Spielwaren-Handel hat nichts von seiner Faszination eingebüsst und begeistert mehr denn je.