Mehr Zeit für Kinder: Emanzipation im Kinderzimmer


Mehr Zeit für Kinder e.V.
April 2006
 
Von wegen Jungenspielzeug - Mädchen lassen sich beim Spielen nicht ausgrenzen. Das hat eine Mitmach-Aktion deutlich gemacht, die der Mehr Zeit für Kinder e.V. im Rahmen der Initiative „Mein Papa und ich!“ gemeinsam mit seinem Partner Märklin gestartet hat. Im Fokus der Initiative stand außer der Vaterrolle an sich, die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Neben großer positiver Resonanz hat die Aktion auch einige empörte Reaktionen hervorgerufen: „Töchter haben uns geschrieben. Mütter haben uns angerufen und darüber aufgeklärt, dass auch Mädchen sehr gerne mit der Modelleisenbahn spielen“, so Simone Linden, Geschäftsführerin des Mehr Zeit für Kinder e.V., „Dieses Feedback greifen wir künftig nur zu gerne auf.“

Ins Leben gerufen wurde „Mein Papa und ich!“ eigentlich, um auf die sich wandelnde Rolle und das neue Selbstverständnis von Vätern aufmerksam zu machen. „Wir wollen aufzeigen, wie wichtig gemeinsam verbrachte Zeit, ein gemeinsames Hobby als festes Familienritual ist, sowohl für den Vater als auch für das Kind“, so Simone Linden. Die Reaktionen zeigen jedoch noch einen anderen Wandel auf, der bereits im Kinderzimmer beginnt und den Ende April auch der „Girls’ Day – Mädchenzukunftstag“ wieder thematisiert: Die Grenzen zwischen typisch Mädchen und typisch Junge weichen auf. Mädchen wollen und sollen sich mehr mit Technik und Naturwissenschaften befassen. Das zeigt auch die Reaktion der 6-jährigen Gina: „Ich interessiere mich sehr für Eisenbahnen. Das war schon so als ich noch sehr klein war. Ich finde es unfair, dass nur Jungs angesprochen werden.“

Der „Girls’ Day“ führt Schülerinnen an technische und techniknahe Berufe heran. Das Hobby Modelleisenbahn stellt die Weichen hierfür bereits im Kinderzimmer. Es fördert nicht nur das Miteinander von Eltern und Kindern, sondern weckt auch spielerisch, mit jeder Menge Spaß das Interesse an und das Verständnis für Technik. Der Papa kann seinem Sprössling während des gemeinsamen Spiels beispielsweise erklären, wie ein Trafo funktioniert und die Bahn zum Fahren bringt. „So gibt der Papa nicht nur die eigene Begeisterung am Spiel mit der Modelleisenbahn weiter, sondern auch Wissen, das später im Physikunterricht aber auch im Alltag sehr nützlich sein kann“, erläutert Lars Schilling, Marketingleiter bei Märklin .