Hobby- und Bastelmarkt in Bedrängnis

Seit 1994 sind die Umsätze des Marktsegmentes „Hobby und Basteln" rückläufig. Das Umsatzvolumen des Jahres 1993 in Höhe von 1,647 Mrd. EUR ist bis zum Jahre 2002 auf 1,402 Mrd. EUR geschrumpft, im Durchschnitt pro Jahr um 1,8 Prozent.

Vor diesem Hintergrund sind die Marktforscher der Kölner BBE-Unternehmensberatung GmbH der Frage nachgegangen, wie die zukünftige Entwicklung dieses Marktes mit seinen Teilsegmenten aussehen könnte und wie die einzelnen Betriebsformen davon berührt werden sowie: welche Marktstrategien Aussicht auf Erfolg versprechen. Die Ergebnisse sind im neuesten BBE-Branchen-Outlook „Hobby & Basteln" zusammengefasst.

Den Hobby- und Bastelmarkt hat die BBE-Marktforschung in elf Sortimentsbereiche mit unterschiedlichem Gewicht aufgeteilt. Die Märkte Zeichnen/Malen, Holzbearbeitung, Modellbau, Elektronikbasteln und Töpfern/Modellieren hatten im Jahr 2002 mit knapp 20 bis etwas unter 10 Prozent die größte Marktbedeutung, wobei die Rangfolge dem Umsatzgewicht entspricht. Die übrigen Märkte Metallbearbeitung, Papierbasteln, Puppenbasteln, Schmuckbearbeitung, Glasbearbeitung und Gießtechniken liegen mit ihrem jeweiligen Umsatzanteil bei nur 6,3 bis knapp 1 Prozent. Die Zukunftschancen dieser elf Bereiche wurden auf der Grundlage einer Handelsbefragung mit Hilfe der Szenario-Technik ausgelotet, wobei der Vorteil dieser Methode für die betroffenen Unternehmen darin liegt, dass Zusammenhänge sichtbar und Entscheidungskriterien erkennbar werden, die zu Verhaltensänderungen hinsichtlich ihrer Marktstrategie anregen.

Generell kommt die BBE-Studie zu der Feststellung, dass für Hobby- und Bastelartikel in absehbarer Zukunft kaum ein Umsatzwachstum zu erwarten ist. Mehr als die Hälfte der Rohszenarien weist in Richtung rückläufiger Markt, und nur ein Viertel signalisiert Marktwachstum. Allerdings kann die Entwicklung in den einzelnen Teilsegmenten durchaus unterschiedlich sein. Die BBE-Marktforscher betonen daher, die Teilmärkte betriebsindividuell zu sehen, um die sich bietenden Chancen nutzen und die Risiken abfedern zu können.

Der Fachhandel wird auch künftig an Marktanteilen verlieren, ist ein weiteres Fazit der BBE-Studie. Das sollte aber nicht den Blick dafür trüben, dass es einzelbetriebliche Strategien gibt, die ein Wachstum entgegen dem Markttrend ermöglichen. Sie basieren vor allem auf Maßnahmen zur Kundenbindung, zum Service und zur Spezialisierung. Insbesondere bietet der Distributionskanal Internet zahlreiche Möglichkeiten für ein zukunftsorientiertes Marketing, speziell im Hinblick auf die Kundenbindung.

Weiter weisen die BBE-Marktforscher darauf hin, dass der Vorteil der den Fachhandel konkurrierenden Großbetriebsformen bei den nicht beratungsbedürftigen Artikeln im Preis und in der Kundenfrequenz liegt, sie hier daher auch dementsprechend ihren Sortimentsschwerpunkt haben. Fachmärkte sollten aber dennoch nicht auf diese Artikelgruppen verzichten, weil sich viele Konsumenten ein breites Angebot an Hobby-Produkten wünschen.

Schließlich gibt es für viele Unternehmen noch eine oft stiefmütterlich behandelte Zielgruppe zu entdecken. Das sind die Pensionäre und Rentner. Sie bringen das notwendige Zeitkontingent für Hobbys und Basteln mit. Außerdem ist bei ihnen die Freizeitkonkurrenz deutlich weniger ausgeprägt.

Der Hobby- und Bastelmarkt ist in Bedrängnis. Konjunkturelle Schwäche, starke Freizeitkonkurrenz, schrumpfende Zielgruppen und nur wenige grundlegende Innovationen deuten eher auf eine weitere Marktschrumpfung hin. Umso stärker sollten sich die Unternehmen mit individuellen Konzepten gegen den Markttrend stemmen. Ansatzpunkte dazu zeigt der BBE-Branchen-Outlook „Hobby und Basteln“ auf.

Der BBE-Branchen-Outlook "Hobby & Basteln", Jahrgang 2003, umfasst insgesamt 186 Seiten mit 100 Abbildungen und ist zum Preis von € 1.450,- zuzüglich Versandkosten und MwSt. erhältlich. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Bestellung finden Sie bei