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Internationale Fachmesse Kind + Jugend in Köln wächst auch im fünften Jahr in Folge – Vom 11. bis 14. September zeigt die Branche Neuheiten und Trends rund ums Kind Eltern, Großeltern und Paten müssen sich im kommenden Jahr auf weiter steigende Preise für Kinderbekleidung und Spielzeug einstellen. Da der Handel in Deutschland keine Spielräume für die anstehenden Preisanhebungen bei den Herstellern habe, müsse er diese an die Kunden weiterreichen, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels (BTE), Heijo Gassenmeier am Mittwoch vor dem Start der internationalen Fachmesse Kind + Jugend in Köln. Auch der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels, Willy Fischel wollte im Vorfeld der vom 11. bis 14. September in Köln stattfindenden internationalen Leitmesse der Branche steigende Preise nicht ausschließen. Über die Höhe der Preisanhebungen machten die Experten keine Angaben. Unterdessen betonten die Branchenfachleute, die im vergangenen Jahr begonnene Steigerung der Geburtenrate in Deutschland habe den Spielwarenumsatz in 2007 "beflügelt". Laut Fischel gaben die Bundesbürger im letzten Jahr für Spielzeug für Kleinkinder insgesamt 278 Millionen Euro aus. Das sei ein Plus in Höhe von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr gewesen, freute sich der Experte. Trotz gedämpftem Konsumklima geht der Spielwaren- Einzelhandel nach den Worten von Fischel im laufenden Jahr noch von einem Umsatzplus von drei Prozent aus. Die Kinder im Alter bis zu drei Jahren bekommen nach Angaben des Bundesverbandes im Durchschnitt Spielzeug im Wert von 140 Euro pro Jahr. Gegenüber 2003 sei das ein Plus von 38 Prozent, so Fischel. Auch die Einzelhandelsbranche für Baby- und Kinderausstattung spürt die Auswirkungen der erstmals seit Jahren leicht steigenden Geburtenrate. "Jedes Baby löst auch Umsatz" aus, erklärte Gassenmeier. Nach seinen Worten kostet die Neuanschaffung einer Erstausstattung auf mittlerem Preisniveau die Eltern und Großeltern rund 1.400 Euro. Die Umsätze mit Baby- und Kinderbekleidung stieg bereinigt um die Mehrwertsteuererhöhung gegenüber 2006 um 1,4 Prozent. Das Umsatzvolumen in diesem Segment lag im vergangenen Jahr laut BTE bei insgesamt 2,675 Milliarden Euro. Auch in der ersten Jahreshälfte des laufenden Jahres stiegen die Umsätze für textile Babyausstattung nochmals um ein Prozent, während sie bei Kinderbekleidung im Jahresvergleich um ein Prozent zurückgingen. Wie Gassenmeier weiter ausführte, dürfen sich bereits 63 Prozent der 6 bis 9 Jahre alten Kinder in Deutschland so kleiden, wie es ihnen gefällt. Dabei achteten die Mädchen und Jungen weiter verstärkt auf bestimmte Markenbekleidung und wüssten "genau, was sie wollten", so der BTE-Experte. Etwa 74 Prozent der Eltern lassen sich einer jüngsten Umfrage nach vor einem Einkauf von Kinderbekleidung von ihrem Nachwuchs über Vorlieben und Trends informieren. Aktuell betragen die durchschnittlichen Ausgaben für Kinderbekleidung für 6 bis 13Jährige rund 319 Euro und liegen damit um ganze zehn Prozent über den Ausgaben in 2007. Sowohl der Textileinzelhandel als auch der Spielwarenhandel berichteten im Vorfeld der Kind + Jugend von einem Trend hin zu höherwertigen Textilien und Spielwaren. 780 Aussteller aus 42 Ländern Zufrieden zeigte sich am Mittwoch auch die Koelnmesse mit der Entwicklung der Kind + Jugend, die auch im fünften Jahr in Folge gewachsen ist. Koelnmesse Geschäftsführer Oliver P. Kuhrt sprach wenige Tage vor dem Messestart von einem "Boom auf Aussteller- wie auf Besucherseite". Rund 780 Aussteller aus 42 Ländern werden an den vier Messetagen in der Domstadt auf insgesamt 80.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Neuheiten, Innovationen und Trends rund ums Kind präsentieren. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Messe die Zahl der Aussteller um fünf Prozent steigern. Den Auslandsanteil bei den Ausstellern bezifferte Kuhrt auf knapp 80 Prozent, wobei die stärksten Beteiligungen aus Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Spanien, Belgien, Polen und Israel kommen. Gezeigt wird in denMessehallen die gesamte Palette von Kinderprodukten wie Kinderwagen, Spielzeug, Hygieneartikel, Baby- und Kleinkindbekleidung, Kindersitze, Kindermöbel sowie Umstandsmode für werdende Mütter. Dabei stellen die Messeveranstalter auch in diesem Jahr das Thema Sicherheit von Kindern als einen besonderen Schwerpunkt in den Fokus. Das "House of Safety" steht erstmals unter der Schirmherrschaft des TÜV Rheinland. Der will während der Messetage dem Fachhandel sowie Hebammen oder Erziehern fundierte Informationen zu den Themen Kindersicherheit im Haushalt, im Verkehr und in der Freizeit liefern und neue Produkte mit einer adäquaten Beratung vorstellen. "Kinder lassen sich nur schützen, wenn bei Erwachsenen ausreichend Informationen über Gefahren und mögliche Schutzmaßnahmen vorhanden sind", betonte Ralf Diekmann vom TÜV Rheinland am Mittwoch. Die Aktion Autokindersitz wies vor dem Start der Kind + Jugend darauf hin, dass Autokindersitze zwar immer sicherer würden, aber 60 Prozent aller Kinder nicht richtig angeschnallt würden. |