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Wann hat Ihr Enkelkind eigentlich das letzte Mal etwas mit seiner Großmutter unternommen? Letztes Weihnachtsfest? Dann sind Sie nicht allein in Deutschland, denn zwölf Prozent aller Enkelkinder sehen ihre Oma höchstens einmal im Jahr. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der Spielzeughersteller Tomy zusammen mit TNS Emnid durchgeführt hat. Für Großeltern ist es oft schwierig, die Enkel regelmäßig zu besuchen, denn jede fünfte Familie wohnt mindestens 100 Kilometer von der Oma entfernt. Wenn man sich sonst so selten sieht, ist oft Weihnachten der Anlass, zu dem die ganze Familie zusammenkommt. ![]() Die Kinder stehen zu Weihnachten im Mittelpunkt der ganzen Familie. Besonders die Großeltern nehmen sich Zeit für gemeinsame Aktivitäten mit ihren Enkeln. 69 Prozent der Omas favorisieren dabei das gemeinsame Weihnachtsessen, aber auch der Weihnachtsmarktbesuch steht mit 57 Prozent hoch im Kurs. Jeweils 51 Prozent singen gerne Weihnachtslieder mit den Enkeln und dekorieren die Wohnung mit ihnen. 44 Prozent geben den Einkaufsbummel zur Weihnachtszeit als beliebte Aktivität an. Aber nicht nur zu Weihnachten kommt Großeltern eine besondere Bedeutung zu: „Studien zeigen, dass Großelternschaft hauptsächlich Positives zugeschrieben wird, wie die Unterstützung und Entlastung der Eltern, Hilfestellungen bei Problemen, Förderung der kognitiven Entwicklung und der sozialen Erfahrungen der Enkel“, bestätigt Harald Uhlendorff, Professor am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Potsdam. „Die Großeltern selbst finden durch ihre Enkelkinder einen weiteren Sinn in ihrem Leben. So profitieren Enkel und Großeltern von der Beziehung.“ Die Popularität von Omas bei Enkeln zeigt auch der Erfolgssong „Omi ist der Hit“ der Mädchenband WIR 3, die damit im Frühjahr 2008 die Charts stürmten. Überwiegend wohnen Großeltern und Enkel nicht allzu weit voneinander entfernt. Die Umfrage von Tomy zeigt, dass 42 Prozent der Enkelkinder weniger als zehn Kilometer von ihrer Oma entfernt leben. So sehen 30 Prozent ihre Großmutter mehr als einmal in der Woche. Doch bei 20 Prozent der Familien lebt sie mindestens 100 Kilometer entfernt. Da ist es schwierig, regelmäßig Kontakt zu halten. So kostet ein Besuch in das von München 166 Kilometer entfernte Nürnberg dreieinhalb Stunden Fahrzeit und rund 45 Euro für das Benzin. Jedes achte Enkelkind sieht seine Oma sogar weniger als zweimal im Jahr. Das bedeutet, dass sie sich höchstens an einem der traditionellen Familienfeste Geburtstag und Weihnachten sehen. Dadurch verpassen Großeltern wichtige erste Entwicklungsphasen wie den ersten Krabbelversuch, das erste Wort oder den Schulanfang.
Das Marktforschungsinstitut TNS Emnid befragte für die Studie 1030 Personen telefonisch zur Distanz der Enkel zu ihrer Großmutter, zur Kontakthäufigkeit sowie zu den bevorzugten gemeinsamen Weihnachtsaktivitäten. TNS Emnid ist eines der traditionsreichsten Institute für Markt- und Sozialforschung in Deutschland. |