Ich habe ihn vor zehn Jahren in einem Leitartikel des „Branchenbriefes“ als den „großen Bellheim“ der Spielzeugbranche bezeichnet - in Anlehnung an die damals viele Menschen bewegende TV-Serie mit Will Quadflieg und Mario Adorf. Damals griff Fritz Sieber, gleichwohl schon 70 Lenze zählend, mit Gold-Sieber im Rahmen von Simba in den Spielemarkt ein. Er hatte seine erste Firma Siso an Bührmann-Tetterode in Holland sehr gut verkauft und mit Simba später wieder einen neuen Stern am sonst oft trüben Spielzeughimmel leuchten lassen. Fritz Sieber und seine Mannen ließen auch die Großen aufhorchen, zuweilen auch zittern – jahrzehntelang. Seine einzigartigen Verbindungen, früher in den Osten und nach Italien, dann mehr und mehr in Fernost, seine sprichwörtliche Vertragstreue, seine Beharrlichkeit und Zähigkeit, sein geradezu beispielloser „Riecher“ für einen Erfolgsartikel und schließlich auch eine gehörige – zugegebenermaßen auch sympathische – Schlitzohrigkeit machten Simba zum wohl mit bedeutendsten Spielzeugimporteur bzw. Distributionsunternehmen in Europa. Allerdings auch nicht selten zu einem von Mitbewerbern scharf beäugten „Preisbrecher“. Fritz Sieber hatte zu seinen Mitarbeitern und auch zu seinem Sohn Michael ein besonderes Verhältnis; es war eine Bündelung von Forderung nach Disziplin, von sozialem Verantwortungsgefühl für sein Team und von einer echten Herzlichkeit, wo sie denn am Platze war. Fritz Sieber, schon lange krank, dennoch, wenn auch mit immer leiser werdender Stimme, fast immer noch dabei, starb am 21. Januar kurz nach seinem 80. Geburtstag. |