Einzelhandel: Umsatzplus 2004 bei halbem Prozent

HDE - Hauptverband des Deutschen Einzelhandels
8. März 2003

 
Zur Lage des deutschen Einzelhandels erklärte heute in Düsseldorf auf der Frühjahrs-Pressekonferenz der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hermann Franzen:

Der HDE geht davon aus, dass sich das Stimmungstief der Verbraucher etwas aufhellt und dass sich im Verlauf des Jahres 2004 auch der Einzelhandel etwas belebt. Ein nominales Plus von gut einem halben Prozent scheint durchaus erreichbar. Da die Einzelhandelspreise in diesem Jahr wieder moderat um ein halbes Prozent steigen werden, stagnieren die Umsätze real. 2005 könnten die Umsätze dann nominal um ein Prozent wachsen. Nach Abzug der Preissteigerung von 0,8 Prozent wäre auch dann jedoch real nicht viel gewonnen.

Im vergangenen Jahr dürfte der deutsche Einzelhandel durch Insolvenz oder stille Betriebsaufgabe rund 35.000 Betriebe verloren haben. 2003 wurden im Einzelhandel knapp 50.000 Stellen gestrichen, mehr als jemals zuvor in einem Jahr. Der größte Teil des Personalabbaus fand im ersten Halbjahr statt, als Nachwirkung auf das katastrophale Geschäftsjahr 2002. Laut der aktuellen, bundesweiten HDE-Umfrage unter Einzelhandelsunternehmen hielt gut die Hälfte der Betriebe ihren Personalbestand im zweiten Halbjahr 2003 aufrecht, knapp sieben Prozent stockten die Mitarbeiterzahl auf. Aber fast zwei Fünftel (38 Prozent) bauten Personal ab. Die Beschäftigungschancen dürften sich auch im laufenden Jahr kaum verbessern. Gut ein Drittel der befragten Betriebe plant nämlich, im ersten Halbjahr 2004 die Zahl der Mitarbeiter nochmals zu verringern. Nur fünf Prozent wollen mehr Beschäftigte einstellen.