Insolvenzverwalter: Sieben Interessenten für Märklin

BRANDORA Redaktion - Mai 2009

 
Auf einer Gläubigerversammlung bestätigte Michael Pluta, der Insolvenzverwalter des Traditionsunternehmens Märklin, einen enormen Schuldenberg, der sich unter der Regie des britischen Finanzinvestors Kingsbridge bei Märklin angehäuft hat. Inzwischen haben demnach 609 Gläubiger Forderungen von rund 110 Millionen Euro angemeldet. Der Ulmer Rechtsanwalt gab bei der Versammlung am letzten Montag in der Göppinger Stadthalle einen Überblick über sein weiteres Vorgehen bei der geplanten Sanierung des Modellbahn-Herstellers bekannt.

Für Märklin gibt es trotz Insolvenz gute Hoffnung auf einen Fortbestand. Es gibt nach Pluta sieben Investoren mit ernsthaftem Interesse, den Modelleisenbahn-Hersteller zu übernehmen. Angaben zum Kaufpreis machte er nicht, nach Insiderangaben verlangt der Ulmer Rechtsanwalt aber mindestens 100 Millionen Euro plus x!

Das Sanierungskonzept sieht vor, den Verlust in diesem Jahr auf annähernd Null zu reduzieren. Bislang hatten 127 Göppinger Mitarbeiter am 1. April ihre Kündigung erhalten, das Werk in Nürnberg mit rund 60 Beschäftigten wurde geschlossen, weitere 180 Mitarbeitern mussten im ungarischen Györ gehen. In Göppingen gibt es noch 524 Beschäftigte, insgesamt sind es also noch rund 1000.

Zu denen, die hoffen, mit Pluta ins Geschäft zu kommen, zählt auch die Modelleisenbahnen-Beteiligungsgesellschaft (MLT), die einen Fond aufgelegt hat, der genau 100 Millionen Euro einspielen soll. Dabei setzt der Berliner Initiator auf die Händler Märklin-Kunden. Diese sollen über eine Beteiligung von mindestens 2500 Euro künftig Eigentümer des Traditionsunternehmens werden. Der Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft, Norbert Scholz, Rechtsanwalt aus Berlin, ist zuversichtlich: "Märklin ist ein wirtschaftlich intaktes Unternehmen, mit dem bereits 2010 wieder schwarze Zahlen geschrieben werden können."