|
||
Proventus, eine schwedische Investmentgesellschaft, steigt in großem Rahmen bei BRIO® ein, um das Unternehmen langfristig zu sanieren. Der weltgrößte Hersteller von Holzspielzeug war in den vergangenen Jahren von der Flaute bei den traditionellen Spielwaren stark betroffen und schrieb tiefrote Zahlen. Ein Fünftel der weltweit beschäftigten Mitarbeiter war laut einer Meldung des Hamburger Abendblatts abgebaut worden. Das Spielzeug wird mittlerweile in China montiert und lackiert, weiterhin werden aber alle Holzteile in Schweden produziert. Der schwedische Konzern hat es noch viel schwerer als andere Spielwarenhersteller, denn neben der allgemeinen Kaufzurückhaltung und der alarmierenden demographischen Entwicklung hat er mit einer Vielzahl von Billiganbietern aus dem asiatischen und osteuropäischen Raum zu kämpfen. Hochpreisige Qualitätsspielwaren verkaufen sich schlecht und so musste BRIO® bereits Anfang des Jahres handeln: Um wettbewerbsfähig zu sein, wurden die Abgabepreise um 20 Prozent gesenkt. Proventus mit Sitz in Stockholm, wurde zum größter Anteilseigner von BRIO® und hält eine kontrollierende Beteiligung. Das private Investment-Unternehmen kaufte der Ivasson Familie und anderen Großaktionären etwa 30 Prozent der Aktien ab und hält nun 42 Prozent der Stimmen. Das Aktienpaket hat ein Volumen von umgerechnet 9,2 MIO EUR (Bei den Aktien wird zwischen A und B Aktien unterschieden, die unterschiedliche Stimmrechte beinhalten). Am 15. August wird Proventus den Kleinanlegern ein Kaufangebot unterbreiten, um weitere Aktien und Stimmen zu erlangen. Die Ivarsson Familie wird allerdings keine weiteren Aktien verkaufen und mit 29 Prozent der Aktien und 39 Prozent der Stimmen zweitstärkster Anteilseigner bleiben. "BRIO®, hat eine lange Tradition in der Herstellung von qualitativ hochwertigem Spielzeug, musste aber mehrere Jahre mit Umsatzrückgängen und mangelnder Profitabilität kämpfen. Wir müssen zunächst mehr über BRIO® lernen um unseren Beitrag zum Turnaround beizusteuern", sagte Daniel Sachs Geschäftsführer von Proventus. "Um das Unternehmen langfristig wieder in die Erfolgsspur zu bringen, werden beachtliche Investitionen und Geduld nötig sein, denn es müssen neben BRIO®s weitreichenden Strukturproblemen auch eine zukunftsorientierte Produktentwicklung sowie die Verbesserung des internationale Vertriebs angegangen werden", so Daniel Sachs weiter. BRIO®, bereits 1894 durch die Brüder Ivarsson gegründet, vertreibt Spielzeug, dass sich durch überragende Qualität, Design und Sorgfalt bei der Herstellung auszeichnet. Gute Kenntnisse der kindlichen Bedürfnisse fließen in hohem Maße in die Produktentwicklung ein. In 2003 wies BRIO® einen Umsatz von umgerechnet knapp 175 MIO Euro, bei einem Verlust von etwa 25 MIO Euro, aus. Weltweit sind annähernd 500 Mitarbeiter beschäftigt, der Exportanteil liegt bei 68 Prozent. Ian Steinhäuser, Geschäftsführer der deutsche Niederlassung in Schwabach, sieht der Zukunft mit Proventus positiv entgegen. |