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Wer sich eine Auszeit vom Alltag nimmt, muss nicht vor dem Fernseher enden. Diese Einstellung teilt die Mehrheit der über 14-Jährigen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das ergab die jährliche Befragung (AWA) des Institutes für Demoskopie Allensbach aus dem Juni 2010. Insgesamt 5.680.000 der 7,75 Millionen Einwohner über 14 Jahre der drei Bundesländer spielen regelmäßig Karten. Für mehr als vier Millionen gehören Gesellschaftsspiele zum Alltag. Besonders im Trend liegen die Hobbys Nähen und Schneidern sowie Malen und Zeichnen. Sieben Prozent mehr als in der Vergleichsumfrage 2008 bekennen sich zum Malen und Zeichnen. Die Hobbys Nähen und Schneidern verzeichneten im gleichen Zeitraum sogar einen Zuwachs von zehn Prozent. Auf der 15. modell-hobby-spiel, vom 1. bis 3. Oktober 2010 in Leipzig, bieten Experten zahlreiche Kurse und Workshops zu den beliebten Freizeitbeschäftigungen. Altes Handwerk, neues Hobby: Nähen Nähen verbinden die meisten Menschen wahrscheinlich mit ihrer Kindheit oder der Großmutter. Doch das alte Handwerk ist wieder ein beliebtes Hobby. In Zeiten globaler Modetrends entdecken viele junge Leute die Individualität, greifen selbst zu Stoff und Nadel und erschaffen ihren eigenen Stil. Im Internet dokumentieren tausende Näh- und Strickbegeisterte in sogenannten „Strickblogs“ den neuen Trend. Das World Wide Web ist eine wahre Fundgrube für Tipps und Tricks sowie Anleitungen. Dort tauschen sich Interessierte aus, geben sich Hilfestellungen und zeigen ihre neuesten Kreationen. Nähen bedeutet, seinen kreativen Ideen viel Freiraum zu lassen – vom Kleidchen für den Nachwuchs der besten Freundin über den eigenen Quilt bis hin zur selbst kreierten Puppe ist alles möglich. Ein wenig Fingerfertigkeit ist bei Nadel-Arbeiten von Vorteil, doch bekanntlich macht Übung den Meister. Auf der bevorstehenden modell-hobby-spiel können sich sowohl Einsteiger als auch erfahrene Näher über die neuesten Trends, Farben und Stoffe informieren und in den zahlreichen Workshops selbst aktiv werden. So bietet das Nähcafé in Halle 2 (Stand F20/G21) unter anderem Kurse zum Thema „Arbeiten mit Filz“. Do-it-yourself-Methode für Malanfänger und Zeichenkünstler Laut der aktuellen Umfrage des Allensbacher Instituts für Demoskopie erfreuen sich die Hobbys Zeichnen und Malen großer Popularität. Demnach greifen Jugendliche immer häufiger zu Pinsel, Malfarben und Staffelei. Unter dem Motto „Make it – take it“ präsentiert die Firma „LUKAS Farben“ auf der 15. modell-hobby-spiel einstündige Workshops zu der legendären Bob-Ross-Maltechnik in der Künstlerarena des Bastelzirkus’ (Halle 2: Stand F70/G71). Der beliebte US-amerikanische Künstler und TV-Star Bob Ross gestaltete mit seiner Nass-in-Nass-Technik beeindruckende Bilder. Mit nur wenigen Farben und Hilfsmitteln schuf er stimmungsvolle Landschaftsmotive. In seiner Fernsehsendung „The Joy of Painting“ versuchte Ross die TV-Zuschauer zu motivieren, selbst zum Pinsel zu greifen. Seine zahlreichen Kurse, Lehrbücher und Verfilmungen sind weltweit bekannt. Auf der 15. modell-hobby-spiel können die Besucher in Workshops die Bob-Ross-Maltechnik erlernen. In weniger als 60 Minuten entsteht ein fertiges Kunstwerk, das mit seiner einmaligen Farbkomposition jedem Raum eine besondere Atmosphäre verleiht. Die spezielle Technik eignet sich für jedermann, um erste Erfahrungen mit Acryl- und Ölmalerei zu sammeln. Insbesondere Einsteigern garantiert „LUKAS Farben“ ein künstlerisches Erfolgserlebnis. Kleber, Holz, Elektrodraht: Bausteln „Bausteln“ ist ein neuer Trend für kreative Menschen, die sich nicht auf ein bestimmtes Hobby beschränken wollen. Die Wortschöpfung aus „Bauen“ und „Basteln“ verwischt Grenzen: Man bastelt, baut und probiert sich an allerlei Materialien. „Bausteln bedeutet, nicht da aufzuhören, kreativ zu sein, wo der Baumarkt vom Angebot her endet“, erklärt Philip Steffan. Der Berliner Künstler und Mitbegründer der deutschen Baustler-Szene ersann den Begriff vor einem Jahr, als er für den aus den USA stammenden Trend ein deutsches Wort suchte. „Das Interessante am Bausteln ist, etwas zu schaffen, dass nicht ‚tot’ ist, sondern über blinkende Lichter oder Signale ‚Lebenszeichen’ von sich gibt“, erzählt Steffan. Baustler bedienen sich in Baumärkten, Bastel- und Handarbeitsläden. Daneben spielt die Zweitnutzung oder Zweckentfremdung von Materialien eine Rolle. Baustler nehmen zur Hand, was sie haben. So entstehen ein Bootsrumpf aus einer Plastikente, ein RC-Modellflugzeug aus einer Cola-Flasche oder ein Vogelhaus mit LED-Beleuchtung, das beim Einflug des Vogels blinkt. All das sind Beispiele für den neuen Trend. Der Einstieg in das neue Hobby ist kinderleicht. Im Internet gibt es jede Menge Anlaufstellen und Foren. Die Gemeinschaft der Baustler ist freundlich und lebt vom Miteinander. Sie glaubt an die „Demokratisierung des Wissens“, so Steffan, und teilt Baupläne sowie Erfahrungen gern und offen. Für angehende Baustler bietet die 15. modell-hobby-spiel eine ideale Plattform, um Anregungen zu sammeln. Neben Do-it-yourself-Workshops und Handarbeits-Seminaren gibt es auf der Leipziger Messe vom 1. bis 3. Oktober 2010 noch vieles Mehr rund um die neuesten und beliebtesten Hobbys und Freizeitbeschäftigungen zu entdecken. Die Messe ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet 9,00 Euro, ermäßigt 6,50 Euro. Für Kinder unter sieben Jahre ist der Eintritt frei; Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren zahlen 4,00 Euro Eintritt. |