Kinderzimmer haben Konjunktur

Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e.V. - November 2010

 
Spielwaren-Facheinzelhandel rechnet mit „Geschenke-Feuerwerk“ zu Weihnachten

Die Krise machte auch in 2010 einen großen Bogen um deutsche Kinderzimmer: Eltern und Großeltern zeigen sich bei ihren Spielzeugausgaben weiter spendabel und sorgen für steigende Umsätze. 40 Prozent des Jahresumsatzes mit Spielzeug macht der Einzelhandel in den letzten beiden Monaten und die Chancen für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft stehen gut. Für das Gesamtjahr 2010 rechnet der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) mit einem Spielwaren-Umsatz von 2,46 Milliarden Euro (zu Endverbraucherpreisen). Damit geben die Deutschen in diesem Jahr voraussichtlich 3 Prozent mehr für Spielzeug aus als in 2009. Willy Fischel, Geschäftsführer Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS): „Für ihre kleinen Prinzessinnen und Prinzen greifen Eltern und Großeltern tief in den Geldbeutel. Angesichts der guten Wirtschaftslage und historisch niedriger Arbeitslosenzahlen können sich die Kinder in diesem Jahr besonders auf Weihnachten freuen. Wir rechnen deshalb mit einem ‚Geschenke-Feuerwerk’“. Aber auch nach Weihnachten geht es im Spielwaren-Einzelhandel noch einmal hoch her: Zwischen den Jahren werden von den Geldgeschenken noch unerfüllte Spielzeug-Wünsche wahrgemacht.

Spielzeug mit Actioneffekten und Kreativität im Trend
Weihnachtshits: Agenten und Unterwasserwelt

Laut Spielwaren-Einzelhandel heißen die Mega-Spielzeug-Themen zu Weihnachten 2010 Action, Kreativität und Nachhaltigkeit. Diese Themen spiegeln sich auch in der TOP 10 Spielzeug der angesagtesten Spielzeuge wider. Fischel: „Ob Agenten- oder Unterwasserwelt – actionreiche Spielwelten werden die Kids in diesem Jahr fesseln. Kein Wunder, dass klassisches Spielzeug weiterhin die Wunschlisten der Kids anführt.“
Auch technische Innovationen sorgen für Begeisterung: So landen fernsteuerbare Fahrzeuge nach dem Auffahren auf ein Hindernis gekonnt auf dem Rücken und flitzen einfach weiter. Der neueste Schrei bei kreativem Spielzeug ist unsichtbare Farbe, die nur auf Spezialpapier erscheint. Neue Kreativkonzepte gibt es auch im Bereich Mode: So können die Kids jetzt auch ganz ohne Nadel, Faden und Schere und mit echten Stoffen Outfits und Kreationen entwerfen. Das Thema Nachhaltigkeit ist bei Spielzeug angekommen – nicht zuletzt in Form von pfiffigen Experimentierkästen, die Kinder und Jugendliche über Zusammenhänge in der Natur schlau machen.

Fachhändler informieren und verkaufen übers Internet
Spielwaren werden überwiegend im Geschäft gekauft

Der stationäre Spielwaren-Fachhandel bleibt mit knapp 39 Prozent Umsatzanteil die wichtigste Einkaufsstätte für Spielzeug. 16 Prozent aller Spielzeugausgaben werden inzwischen über das Internet getätigt, mit weiterhin steigender Tendenz. Auch viele stationäre Fachhändler verkaufen Spielzeug nicht nur im Ladengeschäft, sondern auch über das Internet: So geht inzwischen jeder achte im Internet ausgegebene Spielzeug-Euro an den internetaktiven Fachhandel. Klassische Onlinehändler bauen dagegen parallel zu ihren Internetaktivitäten ihre stationäre Präsenz weiter aus. Aber nicht nur bei den Vertriebswegen herrscht Dynamik. Viele Spielwaren- Geschäfte und Fachmärkte schärfen außerdem ihr Sortimentsprofil gegenüber dem Kunden: Spielwarenaffine Sortimente wie Geschenk-, Buch-, Schreib- und Schulartikel, aber auch Kindertextilien und Babyartikel runden zunehmend das Sortiment der Spielwarenhändler ab. Fischel: „Der klassische Spielwaren-Händler entwickelt sich mit Unterstützung seiner Einkaufskooperation zum Kinder- und Freizeit- Spezialisten. Händler-Sonderaktivitäten wie z.B. Schulranzen-Partys, Drachenfeste, Kindermodenschauen, Spieleabende, Sammelkartenbörsen, Teddybär-Festival und Veranstaltungen zum Kindertag spiegeln die Vielfalt der Branche wider.“

BVS rechnet zum Weihnachtsgeschäft 2010 nicht mit Preiserhöhungen

Der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) rechnet zum Weihnachtsgeschäft 2010 nicht mit Preiserhöhungen. Fischel: „Die Vorzeichen für einen guten Jahresendspurt stehen gut. In einzelnen Produktbereichen werden schon Engpässe gemeldet. Das heißt, die Hersteller nehmen schon heute keine Aufträge mehr für 2010 an. Wer sein Lieblingsspielzeug unterm Weihnachtsbaum liegen sehen möchte, sollte nicht zu lange warten.“