Galeria Karstadt Kaufhof meldet erneut Insolvenz an: Auf der Suche nach Rettung

Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat erneut Insolvenz angemeldet. Dies ist bereits das dritte Mal innerhalb von weniger als vier Jahren, dass das Unternehmen vor finanziellen Herausforderungen steht. Der Antrag wurde beim Amtsgericht Essen gestellt, und das Unternehmen befindet sich nun auf der Suche nach einem neuen Eigentümer. Gespräche mit potenziellen Investoren sind bereits im Gange, und das Hauptziel ist es, die Galeria-Kette weiterzuführen
Die aktuellen Insolvenzen werden dem Mutterkonzern Signa angelastet, der nach Angaben von Galeria-Chef Olivier van den Bossche die Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur verantwortlich macht. Van den Bossche bezeichnete den Insolvenzantrag als "Befreiungsschlag" gegenüber Signa. Er betonte, dass die Insolvenzen der Signa-Gruppe Galeria massiv geschädigt hätten und das laufende Geschäft behinderten. Zudem würden hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten stark einschränken.
Signa geriet selbst in wirtschaftliche Schieflage aufgrund gestiegener Zinsen, Baukosten und Energiepreise. (Siehe unseren Bericht 29.11.2023) vom In den letzten Wochen haben mehrere Unternehmen aus der Handels- und Immobiliengruppe des österreichischen Unternehmers René Benko Insolvenz angemeldet, darunter auch die Signa Retail Selection AG, zu der Galeria gehört. Die angekündigte geordnete Abwicklung des Geschäfts Ende November deutet auf einen möglichen Verkauf von Galeria hin.
Die aktuelle Insolvenz von Galeria unterscheidet sich von den beiden vorherigen Sanierungen, da sie nun in eine Regelinsolvenz geht. Stefan Denkhaus von der Kanzlei BRL Boege Rohde Luebbehuesen wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Die Zukunft der mehr als 15.000 Beschäftigten und der 92 verbliebenen Warenhäuser bleibt weiterhin ungewiss.
Galeria Karstadt Kaufhof betont, dass trotz der Insolvenz die Filialen und das Onlinegeschäft "in vollem Umfang" fortgeführt werden sollen. Das Unternehmen sucht aktiv nach einem neuen Eigentümer, um die Krise zu überwinden. Potenzielle Investoren werden bereits kontaktiert. Eine Zerschlagung des Unternehmens ist laut Galeria nicht das angestrebte Ziel, sondern vielmehr die Fortführung.