Steigerung des Verkaufs durch Prämierung - die Gewinner 2023 sind Umsatzgaranten für den Herbst

Erst vor wenigen Wochen berichteten die Spielwaren Insights von der Verleihung: "Spiel des Jahres" in Berlin.
Die drei Gewinnerspiele sind:
• Spiel des Jahres: Dorfromantik
• Kinderspiel des Jahres: Mysterium Kids
• Kennerspiel des Jahres: Challengers!
Die Spiel des Jahres-Jury hat in diesem Jahr einen Sonderpreis vergeben. Der Preis ging an die Escape-Spiel-Reihe "Unlock!". Die Jury hat "Unlock!" für seine innovative Spielmechanik und seinen hohen Spielspaß gelobt.
Die Auszeichnung "Spiel des Jahres" ist in der deutschen Spielwarenbranche ein bedeutendes Ereignis. Sie wird seit 1978 jährlich von einer Fachjury vergeben und gilt als Maßstab für die Qualität von Brettspielen. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt in einer feierlichen Preisverleihung, die einen großen Einfluss auf die Verkaufszahlen der ausgezeichneten Spiele hat. Die wirklich große Steigerung der Absatzmengen kann einen Neuling der Branche wirklich zum Staunen bringen. War die geplante Bestellmenge für ein Spiel vielleicht im Jahr ca. 5- stellig, so pusht der Gewinn dieser Auszeichnung die Mengen in einen guten 6-stelligen Bereich.
Was es aber auch schwierig macht für die Verlage. Brettspiele haben je nach den enthalten Komponenten auch teilweise lange Lieferzeiten und das macht es im Einkauf der richtigen Mengen entsprechend herausfordern und es bedarf einer guten Planung um dann rechtzeitig zur Saison, die Ware auch auf Lager und zu Weihnachten in den Handel zu bringen.

Die "Spiele des Jahres" und auch die nominierten Spiele sind alljährlich einer der größten Umsatzgaranten. Das "Spiel des Jahres" genießt eine hohe Markenbekanntheit und wird von Verbrauchern als Garant für ein erstklassiges Weihnachtsgeschenk angesehen, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland. Die Auszeichnung hat sich als verbrauchernahe Instanz etabliert und beeinflusst die Kaufentscheidungen maßgeblich.
Die Toy Preise – ein vielfältiger Markt
Doch nicht nur das "Spiel des Jahres", auch andere Spielzeugpreise haben große Bedeutung in der Branche. Der "ToyAward", verliehen im Rahmen der Spielwarenmesse Nürnberg, ist international anerkannt und prämiert herausragende Neuheiten in verschiedenen Kategorien. Die Gewinner bieten dem Handel wichtige Orientierung bei der Sortimentsgestaltung und werden von Verbrauchern als Qualitätsprodukte wahrgenommen.
Die Gewinner des "ToyAwards 2023" sind:
• Baby & Infant (0-3 Jahre): EverEarth mit dem 7-in-1 Space Activity Cube.
• PreSchool (3-6 Jahre): Topbright mit dem Yummy Bear Scale.
• SchoolKids (6-10 Jahre): Clementoni mit dem Experimentier-Set History of Life on Earth.
• Teenager & Adults (ab 10 Jahren): Franckh-Kosmos mit Miika K.I.
• Startup-Kategorie: HoloToyz mit den Paw Patrol AR Tattoos & Stickers.
• Kategorie Sustainability: BAVVIC mit den Creative Building Blocks.

Ein weiterer wichtiger Preis ist der "Deutsche Spielzeugpreis", der durch die Leser der Zeitschrift "familie&co" und die User von familieundco.de bestimmt wird. Das Besondere an diesem Preis ist die direkte Verbraucherbeteiligung durch ein öffentliches Voting auf der Website des Verlages.
Zum Zeitpunkt dieses Artikels stehen die Gewinner des "Deutschen Spielzeugpreises 2023" noch aus, doch das Voting wurde gerade beendet, und die Spannung steigt, welches Produkt als Gewinner in den verschiedenen Kategorien ausgewählt wird.
Hier finden Sie Informationen zu den nominierten Produkten 2023.

Ebenfalls innerhalb der Branche angesehen ist der Award: "Top 10 Spielzeug" des Handelsverband Spielwaren (BVS), der durch eine Fachjury anhand von Kriterien wie Originalität, Spielwert, Qualität und Innovation vergeben wird. Doch bis zur Bekanntgabe der Gewinner müssen sich der Handel und die gesamte Spielzeugbranche noch gedulden. Die Bekanntgabe der zehn Gewinner erfolgt im November.
Hier finden Sie Informationen zu den nominierten Produkten 2023.

Viele Labels – viele Kategorien
Die Auszeichnungen und Labels können einen erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung des Verbrauchers erreichen. Das „Spiel des Jahres“ macht es seit Jahren vor. Der Preis erreicht zudem auch immer eine große Medienreichweite und schafft es regelmäßig auch in die öffentlich rechtlichen Medien als Meldungen.
Die verschiedenen Awards im Spielwarenbereich erreichen eine derartige Absatzsteigerung leider nicht. Die Fülle an verschiedenen Labels und Prämierungen kann zudem auch für die Orientierung der Kunden eher hinderlich sein. Die Verbraucher sind möglicherweise unsicher, welchen Auszeichnungen sie vertrauen sollen und welche tatsächlich eine aussagekräftige Bewertung der Produktqualität darstellen. Die Transparenz und Objektivität der Vergabekriterien sind nicht immer offensichtlich sind.

Und doch scheint es zu funktionieren, denn alle drei genannten Preise sind Einreichungspreise und teilweise werden von den Herstellern auch Produkte zu mehren Awards angemeldet. Die Vergabe von Labels zur Verwendung auf den Verpackungen der ausgezeichneten Produkte signalisiert den Verbrauchern, dass diese – je nach Kriterien der vergebenden Institution - von unabhängigen Organisationen geprüft und als qualitativ hochwertig und sicher befunden wurden. Dies stärkt das Vertrauen der Verbraucher in die Produkte und erleichtert ihnen die Auswahl beim Einkauf. Medien und Presse berichten ausführlich über diese Auszeichnungen und die Gewinner, was das Vertrauen der Verbraucher in die Produkte stärkt.

Insgesamt zeigen die drei Labels "Deutscher Spielzeugpreis", "ToyAward" und "Top 10 Spielzeug" zweifellos eine positive Wirkung am Point of Sale, sowohl durch das Label selbst als auch durch die daraus resultierende positive Berichterstattung. Diese Auszeichnungen können zweifellos eine Absatzsteigerung bewirken und das Renommee eines Produktes, sowie der dazugehörigen Marke stärken. Allerdings ist festzustellen, dass keiner dieser Preise bisher eine vergleichbare Etablierung in der Verbraucherwahrnehmung erreicht hat wie das "Spiel des Jahres". Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Labels weiterentwickeln und welchen Einfluss sie zukünftig auf den Markt haben werden.
Der BRANDORA Editorial Service ist eine Plattform, die sich auf die Themen der Spielwarenindustrie spezialisiert hat. Einmal im Monat widmet sich die Redaktion der "Spielwaren Insights" einem Leitthema, das intensiv recherchiert und beleuchtet wird. Die Redaktion stellt Fragen und sucht nach Antworten, um ein umfassendes Bild des Themas zu erhalten. Dabei geht es nicht nur um die reinen Fakten, sondern auch um die Meinungen und Ansichten von Experten und Beteiligten in der Branche.
Ziel ist es, einen Dialog innerhalb der Branche zu schaffen und wichtige Themen aufzugreifen, die für die Zukunft der Spielwarenindustrie von Bedeutung sind.
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Ein Bericht von Yvette Vaessen
